Bettendorffsche Galerie Im Schlossgarten
16. Juli bis 25. September 2017
 

Gabriela Pavón de Naumann IN FLOW

"Kunst stellt für mich eine Brücke zwischen meinen mexikanischen Wurzeln und meiner Wahlheimat Europa dar." Gabriela Pavón de Naumann baut mit ihrer Kunst eine Brücke, die zwei Welten zusammenbringt. In ihren Werken verbindet sie die kulturellen Verschiedenheiten in Form, Material und Farbe: die Farben verkörpern Wärme und Temperament, sie verändern und umspielen die strengen Linien, die rauen und harten Materialien in ihren Gemälden und Installationen, bis sie ganz in den Hintergrund treten. In ihrem früheren Bildzyklus "Mauern" spielten geometrischen Formen die Hauptrolle, die von einer zurückhaltenden Farbgebung unterstützt wurden. Hinter diesen Mauern verbergen sich Geschichten und Gefühle, die sich gerne zeigen wollen. Es ist eine Sehnsucht da, nach außen zu treten, zu "Erscheinen". Aus dieser Sehnsucht heraus entstand dann eine neue Phase in ihrem Schaffen: Die reduzierten, geometrischen und statischen Bilder wandeln sich in fröhliche und einladende Werke mit einem pastösen und satten Farbauftrag. Helle Pastelltöne rücken in den Vordergrund und die Mauern rücken in den Hintergrund. Gerade, mit den Lineal gezogene Linien verschwinden vollständig und ein neues Element kommt zum Vorschein: die Funktionalität. Gabriela Pavón schafft Kunstwerke aus dreidimensionalen bearbeiteten Metallplatten und mit ihrer Farbgebung löst sie beim Betrachter Phantasien aus: Meer, Luft oder Landschaft. Die Formen werden verspielter, die Farben heller und fröhlicher. Bilder werden zu leuchtenden Objekten. Sie verändern ihre Aussage und ihr Farbenspiel, dadurch gewinnen sie Wärme und Nähe. Lichtobjekte sind ein wichtiger Teil von Gabriela Pavóns Gesamtwerken. Es ist eine logische Entwicklung in ihrem Schaffen, dass sie sich einer neuen Kunstrichtung zuwendet: die "Neue Informelle", mit der sie nun endgültig die Mauern verlässt. Farbexplosionen und neue Formen entstehen, neue Rhythmen und Melodien finden sich in ihren Bildern wieder. Hier zeigt sie einen expressiven großzügigen Pinselstrich und einen spontanen, überkümmerten Umgang mit Materialien. Statik verwandelt sich in Bewegung und Leichtigkeit. Ihre Werke sind heute eine Ganzheit eines Farbenmeeres und doch leben in ihnen, bei näherer Betrachtung, die Strukturen im Hintergrund weiter. Sie werden umspielt und verbunden. So gesehen ist Ihre Aussage "Kunst baut Brücken" eine von ihr geschaffene Realität, die Gegensätzliches verbindet.