14.06. - 13.07.1997
Traditionelle Masken und Skulpturen aus Westafrika
Die Bettendorffsche Galerie Im Schloßgarten lädt ein zu einer Reise in die mythische Welt der
animistischen Kultur Afrikas. Seit jeher übt die afrikanische Plastik eine große Faszination auf die
westliche Welt aus. Die Expressivität ihrer Formensprache inspirierte schon die Künstler der Klassischen
Moderne, allen voran Picasso und Brancusi. Zugleich lebt in den Gegenständen aus dem kultischen
Bereich oder aus dem profanen Leben eine heute durch die moderne Zivilisation verloren gegangenen
Kultur weiter. In Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises afrikanischer Kultur,
Adrian Schlag, zeigt die Bettendorffsche Galerie Im Schloßgarten geheimnisvolle Masken und
formvollendete Skulpturen aus verschiedenen Regionen Westafrikas, deren Datierung bis in die
Kolonialzeit zurückreicht. Ihre geographische Herkunft erstreckt sich von der Elfenbeinküste bis nach
Angola. Die allesamt authentischen Exponate geben einen umfassenden Überblick über die
Formenvielfalt afrikanischer Plastik. In Tier- oder Menschengestalt verkörpern die Masken Ahnen,
Buschgeister oder andere Wesen einer von Ahnenkult und Wahrsagerei bestimmten Welt. Skulpturen, die
eine Schutz-oder Abwehrfunktion erfüllen, und andere Kultfiguren bestechen durch ihre magische
Ausstrahlung. Kunstvolle, häufig figürlich gestaltete Musikinstrumente und kriegerische Waffen
dokumentieren wichtige Bereiche der Alltagskultur.
Die Ausstellung in der Bettendorffschen Galerie Im Schloßgarten verdeutlicht, daß die afrikanische
Plastik, wenngleich isoliert von ihrer ursprünglichen Bestimmung, nichts an Expressivität verloren hat.
Die ausdrucksstarke, ursprüngliche und unmittelbare Formensprache verleiht den Masken und
Skulpturen ihre Aura.